Direkt zum Inhalt

Die neue Ausgabe der AStA-Zeitung, die dieses Mal in Kooperation mit der Feministischen Bibliothek (FemBib) entstand, ist da!

Wir hatten euch nach Beiträgen zum Thema Körper gefragt und freuen uns über die vielen Texte, die wir bekommen haben. Einige der Beiträge schließen die letzte Ausgabe an, in der es um Rechtsextremismus, -populismus und faschistische Kontinuitäten ging. Es wird immer wieder deutlich, dass Antifeminismus, Misogynie und Queerfeindlichkeit elementarer Bestandteil rechter und teilweise auch konservativer Ideologie und Mobilisierung sind – und das weltweit. Seit der letzten Ausgabe hat sich gezeigt, dass man mit dem Absprechen von körperlicher Selbstbestimmung, der Legitimierung von Ausbeutung, Zugriff und Gewalt gegen die Körper von FLINTA* und marginalisierten Gruppen Wahlen gewinnen lassen: Ein Politiker, der für misogyne Aussagen bekannt ist und sich aktiv gegen die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen stellt, wird wahrscheinliche neuer Kanzler. Außerdem ist eine Partei, die sich für die Rückkehr zu einem patriarchalen bzw. autoritären Familien- und Männlichkeitsbild einsetzt und gegen alle hetzt, die dem nicht entsprechen, offiziell zweitstärkste Kraft. 

Politik zielt immer auf Körper. Sie sollen normiert, kontrolliert und für ökonomische Zwecke nutzbar gemacht werden. Dass es dabei immer vor allem auch um die Hierarchisierung bzw. Unterwerfung bestimmter Körper geht, zeigt sich erschreckend deutlich im Erstarken von patriarchalen, rassistischen und antisemitischen Narrativen und der daraus resultierenden Gewalt. Bestimmte Körper werden also zur Zielscheibe gemacht. Es sind aber eben auch jene Körper, die widerständiges Potenzial haben. Deshalb freuen wir uns insbesondere über die Beiträge, die persönliche Erfahrungen kreativ aufgreifen, sichtbar machen und alternative Perspektiven auf unsere Körper geben. 

Besonders wollen wir hier wieder auf zwei Gastbeiträge hinweisen. Kirsten Sasha Achtelik, Autor*in und freie Journalist*in, schreibt unter dem Titel »body in transition – please handle with care« über die Auseinandersetzung mit der eigenen nicht-binären Identität und die Erfahrung, im Kontext einer Brustkrebserkrankung stetig mit vergeschlechtlichen Idealen und Erwartungen konfrontiert zu werden. Die Philosophin und Autorin Ute Gahlings widmet sich in ihrem Artikel »Körper-Sein als Leistung?« den Leistungsansprüchen, die an unsere Körper gestellt werden, sowie den unzähligen Körpertechniken und Optimierungsmethoden, denen wir unsere Körper unterwerfen. Es geht um den Körper als objektivierbaren Leistungsträger, den Verlust leiblicher Erfahrung und die Notwendigkeit, Menschenbilder einer fortlaufenden philosophischen und feministischen Kritik zu unterziehen. 

Wer Lust hat, mehr über dieses Thema und Arbeit von Ute Gahlings zu erfahren und mit ihr ins Gespräch zu kommen, ist herzlich eingeladen zu unserer Release-Veranstaltung am 29. April um 19 Uhr im Foyer der FemBib. Genauere Informationen findet ihr auf unseren Kanälen in den sozialen Medien. 

Jule Tabel, Lennart Bade und Lukas Geisler