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Die Fachschaftenkonferenz spricht sich hiermit gegen die geplanten Kürzungen infolge des Hochschulpaktes aus.

Der neue Hochschulpakt für die Jahre 2026-2031 hat katastrophale Folgen für unsere Universität. Die Unterfinanzierung nimmt ein Ausmaß an, das für uns Studierende nicht hinnehmbar ist. Die kurzfristige Maßnahme, dass Berufungen, Personalmaßnahmen und Investitionen angehalten werden, führt zu willkürlichen Personalkürzungen – denn eine Stelle, die momentan unbesetzt ist, ist nicht automatisch kürzbar.

Das 50 – 40 – 10 Prinzip ist kein konstruktiver Umgang mit den Herausforderungen, sondern besiegelt das Ende für kleine Studiengänge. Aus dem Schreiben des Präsidiums (»Informationen zum Hessischen Hochschulpakt«) ist nicht ersichtlich, nach welchen Kriterien entschieden werden soll, in welchen Bereichen gespart wird, doch die Entwicklungen der letzten Semester haben bereits abgezeichnet, dass kleine, über wenige Drittmittel verfügende Studiengänge am meisten zu befürchten haben. In einigen Fachbereichen ist schon vor dem Hochschulpakt von großflächigen Kürzungen gesprochen worden, durch die teils einzigartige Studiengänge wie Theater-, Film- und Medienwissenschaften, Jugendbuchforschung, Gender Studies oder Numismatik in ihrer Existenz gefährdet werden. Die Goethe Universität zeichnet sich durch ihre Vielfalt an Fachrichtungen und Fachkombinationen aus, diese Vielfalt darf nicht aufgrund von wirtschaftlichen Faktoren zugrunde gehen. 

Sparmaßnahmen auf Kosten der Qualität von Forschung und Lehre sind untragbar. Das 50 – 40 – 10 Prinzip würde zur Folge haben, dass Studiengänge nicht mehr existenzfähig sind und die, die überleben, an Qualität einbüßen. Dass es keinen Inflationsausgleich für Sachmittel geben soll, wird sich nicht nur auf die Stromkosten auswirken, denn studentische Hilfskräfte werden ebenfalls von Sachmitteln finanziert. Diese Sparmaßnahmen bedeuten, dass es größere Veranstaltungen, weniger Lehrangebot, weniger Tutorien und eine größere Arbeitsbelastung für einzelne Beschäftigte geben wird, was unweigerlich negative Auswirkungen auf die Studienqualität nach sich zieht.  

Zudem ist die Universität nicht nur ein Raum, in dem in Seminaren und Vorlesungen gelehrt wird – Studierende vernetzen sich, engagieren sich und entwickeln sich gemeinsam weiter. Dies funktioniert nur, wenn es Orte und Möglichkeiten dafür gibt. Das geschieht auch an Orten wie dem Studierendenhaus, den Mensen, den studentisch geführten Cafés, dem Schreibzentrum oder dem Mathe Lernzentrum. Orte, die sowohl für das Gelingen des Studiums als auch für die Vernetzung der Studierenden entscheidend sind, werden durch die Unterfinanzierung gefährdet. 

Wir verstehen, dass die »finanziellen Einbußen so groß [sind], dass wir schmerzhafte Entscheidungen treffen werden müssen«,1 doch sind diese Entscheidungen nicht nur schmerzhaft, sondern tödlich. Die Maßnahmen gehen über das Hinnehmbare hinaus und wir werden nicht resigniert dabei zuschauen, wie unserer Universität der Todesstoß versetzt wird.

Wir, die Fachschaftenkonferenz, fordern das Präsidium daher auf:

  • Halten Sie Berufungen, Personalmaßnahmen und Investitionen nicht weiter an
  • Setzen Sie sich für den Erhalt von Studiengängen ein
  • Bemühen Sie sich um Nachverhandlungen schon vor 2029
  • Kämpfen Sie weiter! 
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    Zitiert aus dem Schreiben »Informationen zum Hessischen Hochschulpakt« des Präsidenten Prof. Dr. Enrico Schleiff vom 29. Juli 2025.